7 Bausteine für eine optimale Selbstpräsentation

Das Vorstellungsgespräch ist einer von zahlreichen Anlässen im Beruf für den Wunsch, sich und seine Stärken im besten Licht zu zeigen. Wie Sie souverän und überzeugend auftreten, zeigen unsere sieben Bausteine zur optimalen Selbstpräsentation.

Baustein 1: Eine positive Sichtweise spiegelt sich in Ihrer Ausstrahlung wider

Welche Gefühle löst der Gedanke an die Situation aus, in der Sie überzeugen möchten? Glauben Sie an Ihren Erfolg im Vorstellungsgespräch? Oder haben Sie Zweifel? Zweifel, ob Sie gut genug sind? Der Gesprächspartner wohlwollend und sympathisch? Das Unternehmen oder der Job, das bzw. der richtige ist?

Diese Bedenken und Verunsicherung spüren andere Menschen, denn Niedergeschlagenheit, Zweifel und im schlimmsten Fall Pessimismus zeigen sich in unserer Körpersprache. Die Schultern hängen, die Mundwinkel zeigen nach unten. Genau das Gegenteil passiert im umgekehrten Fall: Wer positiv gestimmt ist, läuft im Wortsinn aufrecht und oft auch mit einem Lächeln durch die Welt, wirkt interessierter und offener. Eine gute Voraussetzung, um sich selbst von der besten Seite zu präsentieren und Gesprächspartner zu überzeugen.

Wie Sie mithilfe eines positiven Kopfkinos Ihre Karriereaussichten weiter stärken können, erfahren Sie im Beitrag "Karriere ist Kopfsache".

Baustein 2: Rücken Sie Ihre Stärken im Bewerbungsgespräch in den Vordergrund

„Menschen haben einen blinden Fleck für ihre ganz besonderen Stärken, weil sie die ganz normal finden.“ In dieser Aussage von Wirtschaftspsychologin Alexandra Altmann finden sich viele unserer Klienten wieder. Sie kennen das bestimmt, dass Sie Verhaltensweisen bei anderen vermissen, die für Sie ganz normal sind.

Einen AHA-Effekt bewirkt bei vielen noch ein weiterer Satz: „Wenn ich meine eigenen Stärken nicht klar habe, kann ich auch nicht erwarten, dass andere diese verstehen.“ So simpel diese Erkenntnis klingt, so schwer ist es, die eigenen Stärken einfach und klar zu kommunizieren. Denn wir alle denken in Bezug auf uns selbst oft zu kompliziert.

Doch genau das ist eine weitere Voraussetzung für die optimale Selbstpräsentation: herauszufinden, wofür man genau der oder die richtige ist und sich genau darauf zu konzentrieren. Mit dem Wissen darum, welche Situationen, Aufgaben und welches Umfeld zu Ihnen passen, können Sie mit Selbstbewusstsein in Gespräche gehen. Denn dann geht es nicht mehr um eine Prüfung, ob Sie zum Unternehmen oder Job passen, sondern ob diese zu Ihnen passen.

Baustein 3: Kommunizieren Sie Stärken und Erfolge der Situation angemessen

Haben Sie sich Ihre Stärken und Erfolge bewusst gemacht, stellt sich direkt die nächste Herausforderung. Wie kommuniziert man diese und vor allem, welche sind überhaupt wirklich relevant?

Unsere Karriere-Expertin Julia Siems empfiehlt, dies abhängig von der Situation und dem Umfeld zu entscheiden. Denn im Vorstellungsgespräch sind beispielsweise andere Erfolge relevant als in einem Mitarbeiter- oder in einem Kundengespräch. Am einfachsten und anschaulichsten ist für Ihre Gesprächspartner, wenn Sie Ihre Stärken mit einer Geschichte illustrieren, statt sie nur benennen.

Fragen, die Ihnen helfen, relevante Geschichten zu finden sind z.B.:

  • Welche Aufgaben gehen Ihnen am leichtesten „von der Hand“?
  • Bei welchen Aufgaben fühlen Sie sich besonders sicher?
  • Wo haben Sie ein Problem oder eine Aufgabe gelöst, die herausfordernd war?
  • Wo haben Sie Redundanzen oder Fehler in einem Arbeitsprozess erkannt und diese korrigiert?
  • Welche Projekte/ Aufgaben wurden zusätzlich zu Ihren regulären Aufgaben an Sie übergegeben und wie haben Sie diese zusätzliche Arbeitsbelastung bewältigt?
  • Worin sind Sie Experte?

Die PARs-Technik kann Ihnen hierbei helfen

Baustein 4 Präsentieren Sie sich als Problemlöser

Auch für die Karriereziele gilt: Nur wenn Sie Ihre Ziele kennen und überzeugt sind, dass die Bewerbung für diesen Job, diesen internen Wechsel oder diese Entwicklungsmaßnahme Sie weiter bringt, können Sie auch Ihren Gesprächspartner hiervon überzeugen.

Mit anderen Worten: Bereiten Sie auch diesen Teil Ihres Gesprächs gut vor. 

Überlegen Sie nicht nur, welche Ziele Sie erreichen möchten. Ebenso wichtig sind die Fragen:

  • Wie dienen Ihre Ziele dem Vorankommen des Unternehmens?
  • Welchen Wertbeitrag können Sie für Ihr Team und das Unternehmen leisten?

Mit solch starken Argumenten auf Ihrer Seite können Sie sich selbstbewusst als Problemlöser präsentieren.

BAUSTEIN 5: Sammeln Sie Insiderinformationen und suchen Sie sich Fürsprecher

Die Bedeutung des persönlichen Netzwerks wird regelmäßig in Ratgebermedien betont. Erstaunlicherweise nutzen immer noch sehr wenig Bewerber die Möglichkeit, ihre Bewerbung über einen persönlichen Kontakt zu platzieren. Doch bietet diese Vorgehensweise entscheidende Vorteile in der Bewerbungsphase.

Über einen solchen Kontakt im Unternehmen kommen Sie an interne Informationen, die Ihnen einen Vorsprung vor anderen Bewerbern sichern können. Das kann zum Beispiel das Wissen über geplante strategische Ausrichtungen und Projekte sein, bei deren Umsetzung Sie ihre Stärken besonders gut einbringen können. Auf Basis dieser Informationen können Sie die Selbstpräsentation Ihrer Stärken und Erfolge optimal ausrichten. Hinzu kommt, dass man in der Regel einem Kandidaten mehr Gehör schenkt, wenn dieser über einen Bekannten oder einen verdienten Mitarbeiter empfohlen wurde.

30 % unserer Klienten fanden ihre Position über eigene Kontakte oder das von-Rundstedt-Netzwerk. Lesen Sie hier, wie Sie mithilfe Ihres Netzwerks Ihre Chancen erhöhen. 

5 Tipps: Mit Networking zur neuen Position.

BAUSTEIN 6: Seien Sie mutig

Sie möchten einen neuen beruflichen Weg einschlagen? Oder Sie sind sicher, dass Sie bei einem bestimmten Unternehmen viel bewegen können? Aktuell wird aber keine Stelle offeriert, die zu Ihrem Profil passt? Seien Sie mutig und probieren Sie es mit einer Initiativbewerbung!

Auch bei dieser Bewerbungsform kommt es auf die richtige Kommunikationsstrategie an. Um sich breiter aufzustellen, oder eher fachliche Fähigkeiten und persönliche Erfahrungen in den Mittelpunkt zu rücken statt vorangegangene Positionen, empfehlen wir den kompetenzbasierten Lebenslauf. Was den Unterschied zum rein chronologischen Lebenslauf ausmacht? Er ermöglicht zum Beispiel eine Aussage wie: „Ich liebe lateinamerikanische Tänze“ statt „bisher habe ich Samba getanzt“.

Mehr dazu, wie Sie eine Initiativbewerbung als Marketingbrief für die eigene Selbstpräsentation formulieren, lesen Sie hier: Initiativbewerbung 

BAUSTEIN 7: Präsentieren Sie Ihre Arbeitnehmermarke im Social Web

Zur optimalen Selbstpräsentation sollten Sie potenzielle Arbeitgebern, Recruitern und Personalberatern ein einheitliches Bild vermitteln. Das gilt auch und insbesondere für die Profile in Online-Business-Netzwerken wie XING und Linked-IN. Denn Personaler und Führungskräfte nutzen ganz selbstverständlich das Internet, um sich vor dem Vorstellungsgespräch über Bewerber zu informieren. Wie im klassischen Anschreiben und Lebenslauf sollten Sie also auch in Ihren Online-Profilen herausarbeiten, was Sie auszeichnet und zu etwas Besonderem macht.

Fazit

Manchen Menschen fällt es leichter, sich bzw. ihre Stärken und Erfolge zu präsentieren als anderen. Mit einer intensiven Vorbereitung und der richtigen Strategie gelingt es aber auch eher introvertierten Menschen, ihre Gesprächspartner von ihren Qualitäten und ihrem Mehrwert für das Unternehmen zu überzeugen.