Sophia von Rundstedt, CEO: „Das Unbeständige unserer Arbeitswelt verstärkt den Wunsch nach einer sicheren Zukunft. Aber wem es gelingt, seine Angst zu überwinden und Berufswechsel als normalen Teil des Erwerbslebens anzunehmen, spürt, dass Veränderungen persönliche Chancen eröffnen, aus denen man etwas Wunderbares machen kann“.
Eine Neudefinition von „Arbeit“ bzw. „Beruf“ muss Berufswechsel, Selbständigkeit sowie Brüche als selbstverständlichen Teil von Erwerbsbiografien beinhalten. Arbeitsverhältnisse werden künftig eher durch ein Zusammengehen von Unternehmen und Beschäftigten auf Zeit gekennzeichnet sein als durch unbefristete Arbeitsverträge. Nur so wird es Unternehmen und Beschäftigten gelingen, mit wachsender Unsicherheit umzugehen.
Die Corona-Krise zwingt Unternehmen, etablierte Vorgehensweisen, Produkte und Dienstleistungen mitunter von heute auf morgen zu ersetzen. Manches Textilunternehmen produziert mittlerweile Mund-Nasen-Schutz statt Oberhemden. Derart drastischer Wandel verlangt Organisationsformen, die Flexibilität begünstigen. Auf diese wird es künftig mehr denn je ankommen. Denn Wendigkeit wird auch nach Corona Grundvoraussetzung für erfolgreiches unternehmerisches Handeln bleiben.
Daher müssen Strategien entwickelt werden, mit permanenter Unsicherheit umzugehen. Diese haben ihren Preis: Sie können nur gelingen, wenn Arbeitgeber, Beschäftigte und Arbeitnehmervertreter gleichermaßen das Arbeitsverhältnis künftig tendenziell eher als ein Zusammengehen auf Zeit betrachten.
Berufswechsel werden ein selbstverständlicher Teil von Erwerbsbiografien werden und diese auch Phasen der Selbständigkeit beinhalten.
Denn Beschäftigte werden künftig kaum mehr ihr ganzes Erwerbsleben in einem „Beruf“ oder einem fest umrissenen Tätigkeitsfeld arbeiten. Berufswechsel werden ein selbstverständlicher Teil von Erwerbsbiografien werden und diese auch Phasen der Selbständigkeit beinhalten. Stichwort: Mosaikkarriere. Auch der Teamzusammenhalt im Arbeitsalltag wird zunehmend durch Tätigkeiten in virtuellen Teams und Netzwerken ergänzt oder ganz ersetzt. All das erfordert neue Kompetenzen wie Veränderungsfähigkeit, Adaptionsfähigkeit, Agilität und Kommunikationsfähigkeit. Für die Betroffenen wird das im Einzelfall anstrengend sein. Auch der Verlust von eingespielten Teamstrukturen und bekannten Aufgaben kann schmerzhaft und schwierig werden.
Dennoch werden diese Veränderungen notwendig sein, wenn nicht die Wettbewerbsfähigkeit insgesamt gefährdet werden soll. Zudem gilt wie bei allen Veränderungen: mit ihnen sind immer auch Chancen verbunden. So bieten neue Teamstrukturen mittelfristig auch Raum für neue und kreativere Formen der Zusammenarbeit, die damit Entwicklungs- und Wachstumschancen für Unternehmen wie Beschäftigte schaffen. Wer sich diesen Veränderungen entzieht, wird nicht am Erfolg partizipieren. Denn auch dies gilt unverändert: Stillstand ist Rückschritt.
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Deutschlands Wirtschaft ist wegen der Corona-Krise 2020 um fünf Prozent geschrumpft. Der Einbruch fällt damit weniger stark aus als die Rezession in der Finanzkrise 2009. Die Politik rechnet für 2021 weiter mit einem Aufschwung. Dennoch herrscht Unsicherheit am Arbeitsmarkt. Wir haben die Deutschen gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Innofact befragt: Wie schätzen sie das laufende Jahr ein? Welche Erwartungen und Anforderungen stellen sie an die Arbeitswelt nach Corona?
Tanja Jankowski
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