Karriere ist Kopfsache

4 Denkfehler, die Sie bei der Jobsuche blockieren

 

Fehler 1: Unkonkrete Ziele

Wenn Sie Ihren nächsten Karriereschritt planen, müssen Sie sich zunächst Klarheit darüber verschaffen, wie dieser Schritt aussehen soll. Schließlich fahren Sie auch nicht in den Urlaub ohne zu wissen, wohin die Reise gehen soll. Obwohl dieser erste Schritt logisch klingt, erleben wir im Beratungsalltag, dass eine konkrete Zielformulierung regelmäßig mit einiger Beharrlichkeit übersprungen wird.

Gönnen Sie sich nach langjähriger Tätigkeit in einem Job die Zeit, sich umzuschauen, neue Möglichkeiten zu sichten und über den bisherigen beruflichen Werdegang zu reflektieren! Dieser Schritt ist wichtig und sollte auch ganz bewusst getan werden.

Sammeln Sie zunächst möglichst viele Informationen und halten Sie diese auch schriftlich fest. Auch können Kreativtechniken wie Mindmaps und Brainwriting genutzt werden, wobei Gedanken zunächst ohne Zensur niedergeschrieben werden. In einem zweiten Schritt können Sie die gesammelten Daten auswerten und gewichten.

 

Fehler 2: Hängen an Vergangenem

Einen neuen Weg einzuschlagen bedeutet auch, einen alten (oft sehr bekannten) Weg zu verlassen. Das ruft mitunter starke emotionale Reaktionen hervor. Vor allem wenn der altbekannte Weg nicht aus freien Stücken verlassen wird, wie zum Beispiel bei einem betriebsbedingten Personalabbau. Einige Menschen reagieren mit Wut und Aggression, andere mit Trauer oder Angst. Und wieder andere fühlen eine Mischung dieser Emotionen und erleben eine regelrechte Achterbahnfahrt.

Unser Fühlen beeinflusst auch unsere Ausstrahlung und unser Handeln – und somit die Art, wie unsere Mitmenschen auf uns reagieren. Zum Beispiel in einem Vorstellungsgespräch. Befreien Sie sich daher von „Altlasten“, bevor Sie einen Schritt auf den neuen Weg setzen und sich an einen potentiellen neuen Arbeitgeber heranwagen. Sie werden es in einem Gespräch schwerer haben, Ihren Gesprächspartner zu überzeugen, wenn Sie emotional noch stark an Ihrem alten Arbeitgeber hängen oder eine starke Frustration fühlen. Vermeiden Sie es also nach Möglichkeit, Bewerbungsgespräche zu führen, wenn Sie noch nicht bereit dafür sind.

Wichtig ist, dass alle Gefühle ihren Raum bekommen und auch gefühlt werden. Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Emotionen normal sind und ihre Berechtigung haben. Häufig hilft es, mit vertrauten Menschen darüber zu sprechen oder sich schriftlich Luft zu machen. Manchmal kann auch ein Gespräch mit einem Therapeuten oder Coach sinnvoll sein. Sie sollten in jedem Fall nicht öffentlich schlecht über Ihren ehemaligen Arbeitgeber sprechen und Ihre Gefühle zu deutlich nach außen transportieren.

Schaffen Sie sich einen neuen Tagesrhythmus. Das wird Ihnen helfen, sich mit der neuen Situation anzufreunden.

 

Fehler 3: Negative Haltung

Glauben Sie, dass das alles nichts bringt und Sie sowieso nie mehr einen so guten Arbeitgeber finden werden, weil andere viel besser qualifiziert sind und Sie sich gegen so viele Mitbewerber bestimmt nicht durchsetzen können? Ihre Selbstzweifel werden auch andere Menschen spüren.

Wenn es uns schlecht geht, wir deprimiert, müde und niedergeschlagen sind, äußert sich das auch in unserer Körperhaltung. Unsere Schultern hängen, wir gehen gebeugt, unsere Mundwinkel zeigen nach unten. Das Gleiche passiert auch wenn wir eine positive innere Haltung haben. Auch die hat Einfluss auf unsere äußere Haltung. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dieses Phänomen auch andersherum funktioniert:

Das ist ein einfaches, aber sehr wirkungsvolles Mittel, um die innere Einstellung zu verbessern.

Auch kann es hilfreich sein, jeden Abend aufzuschreiben was Ihnen an dem Tag gut gelungen ist oder worüber Sie sich gefreut haben. So lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit spielerisch immer wieder auf die positiven Aspekte in Ihrem Leben.

Tipp:

Lesen Sie, wie Sie auch während der Bewerbungsphase mit negativen Gefühle umgehen. Fünf Tipps zum Umgang mit negativen Emotionen.

 

Fehler 4: Fehlende Erfolgsdisziplin

Leider stellt sich trotz präziser Zielsetzung und anfänglichem Enthusiasmus nicht automatisch immer auch zeitnah der Erfolg ein. Gründe dafür kann es viele geben, die in den wenigsten Fällen etwas mit der Person an sich zu tun haben. Vielleicht handelt es sich um eine krisengebeutelte Branche. Oder wir befinden uns mitten im Sommerloch. Oder das Jahresende steht bevor. Häufig bleibt dann über kurz oder lang die Motivation aus, erste Zweifel am Vorhaben schleichen sich ein und münden nicht selten in Lethargie.

Wie gut Sie Rückschläge wegstecken können, hängt unter anderem von Ihrer Willensstärke ab. Wie sehr möchten Sie Ihr Ziel erreichen? Um eine tragbare Erfolgsdisziplin zu entwickeln, brauchen Sie also ein Ziel, für das sich ein beschwerlicher Weg lohnt.

Visualisieren Sie immer wieder Ihr Ziel. Das können Sie gedanklich tun oder Sie hängen ein Bild gut sichtbar auf, das für dieses Ziel steht. Wenn Sie noch kreativer sein möchten, können Sie zum Beispiel auch eine Collage erstellen. Visualisieren Sie ihr Ziel vor allem, wenn Sie einen akuten Rückschlag erleben. Das wird Ihnen helfen, Ihr Motivationslevel oben zu halten.

Treffen Sie mit sich selbst die Vereinbarung, dass Sie jeden Tag drei Dinge tun, um Ihrem Ziel ein Stück näher zu kommen. Je nach Tagesform können das auch kleine Schritte sein:

  • Suchen Sie zum Beispiel interessante Stellen heraus.
  • Oder vereinbaren Sie einen Termin mit einem Fotografen für neue Bewerbungsbilder.
  • Wenn Sie die getroffene Vereinbarung mit sich nicht einhalten, setzen Sie den nicht erledigten Punkt auf die To-Do-Liste des nächsten Tages. Setzen Sie sinnvolle Prioritäten und halten Sie sich nicht mit Kleinigkeiten auf. Schicken Sie auch dann Bewerbungen raus, wenn Ihre Unterlagen noch nicht zu 110 % Ihren Ansprüchen genügen.

Fazit

Karriere ist Kopfsache – das erleben wir bei von Rundstedt immer wieder. Sind auch Sie gerade dabei, sich beruflich neu zu orientieren? Stehen Sie sich nicht selbst im Weg, überwinden Sie Ihre gedanklichen Hürden. Dann wird sich Ihr erwünschter Karriereerfolg auch zeitnah einstellen. Aber vergessen Sie nicht: Die berufliche Umorientierung ist eher mit einem Marathon als mit einem Sprint zu vergleichen – es heißt also: dranbleiben!