Richtig bewerben: Die geheimen Tipps der Profis

Worauf kommt es bei der Bewerbung und im Bewerbungsgespräch an, um aus der Masse hervorzustechen und einen bleibenen Eindruck zu hinterlassen? Diese Frage stellen sich unsere Klienten immer wieder. Insbesondere, wenn die letzte Bewerbung bereits viele Jahre zurückliegt.

Da liegt es nahe erst einmal das Internet zu befragen: 1.270.000 – so viele Ergebnisse liefert Ihnen Google, wenn Sie nach dem Stichwort „Bewerbungstipps“ suchen. Die Keyword-Kombination „richtig bewerben“ liefert sogar 11.200.000 Treffer. An Tipps für Ihre Bewerbungsunterlagen und das nächste Vorstellungsgespräch mangelt es nicht. Aber: welche Tipps helfen Ihnen in ihrer individuellen Situation wirklich weiter?

5 Insider-Tipps für Ihre Bewerbung

Bei uns können Sie sicher sein: Die Karriereberater bei von Rundstedt beschäftigen sich in der Outplacement Beratung tagtäglich damit, wie Kandidaten mit ihren Bewerbungsunterlagen überzeugen und im Vorstellungsgespräch positiv auffallen. Sie sind stets auf dem aktuellen Stand und geben ihren Klienten in der Beratung solche Tipps, die man nicht „an jeder Ecke“ oder mit zwei, drei Klicks bei Google finden kann. Einen kleinen Teil dieses Insider-Wissens möchten wir hier mit Ihnen teilen.

Unsere von Rundstedt Expertinnen und Experten verraten Ihnen, wie Sie als Kandidat hervorstechen und im Gedächtnis Ihres Gegenübers bleiben.

Insider-Tipp 1: Seien Sie sich Ihren Stärken im Klaren

Beim Bewerben geht es darum, sich mit seinen individuellen Stärken zu zeigen und nicht darum, ein Programm abzuspulen!

Das gelingt am besten, wenn Sie sich selbst sehr gut kennen und in der Vorbereitung auf die Bewerbung zum Beispiel über Fragen nachdenken, die sie am liebsten gar nicht gestellt bekommen möchten. Und dann überlegen Sie weiter, was eine ehrliche, authentische Antwort darauf ist. Überlegen Sie, welche positive Eigenschaft sich davon ableiten lässt. Die Erfahrung unserer Klienten: Diese Methode funktioniert, denn: Wo Licht ist, ist auch Schatten, und umgekehrt. In der Auseinandersetzung mit solchen „Angstfragen“ liegen oft Stärken verborgen! Und wenn Sie sich selbst im Klaren über Ihre Stärken sind, können Sie diese auch anderen zeigen.

 

Insider-Tipp Nr. 2: Punkten Sie mit exzellenter Vorbereitung

Eine der Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung ist eine exzellente Vorbereitung. Neben der Auseinandersetzung mit der Website des betreffenden Unternehmens, helfen hierbei auch News- und Publikationsrecherchen (Internet, Lexis Nexis) sowie die Kenntnis von wesentlichen Unternehmensinformationen und Abschlüssen (nutzen Sie z. B. Hoppenstedt bzw. Echobot, ebundesanzeiger.de).

Die daraus gewonnenen Einblicke und Informationen helfen dem Bewerber nicht nur dabei, ein hoch individualisiertes und auf das Unternehmen zugeschnittenes Anschreiben zu erstellen, sondern auch, gut vorbereitet ins Interview zu gehen. Die Aufforderung an den Bewerber, Fragen zu stellen, ist mit dieser Vorbereitung kein Problem.

Einer unserer Klienten hat seine Diskussionspunkte und Fragen für sich selbst ausgedruckt zum Vorstandsgespräch mitgenommen. Prompt erhielt er ein sehr positives Feedback über die fundierte Vorbereitung.

 

Insider-Tipp Nr. 3: Fragen Sie Ihr Gegenüber nach der Motivation

Das Bewerbungsgespräch sollte idealerweise immer ein Gespräch auf Augenhöhe sein. Warum kann dann der Bewerber nicht auch den Spieß umdrehen? Stellen Sie dem Gegenüber (also dem Arbeitgeber) im persönlichen Austausch die Frage: Wozu arbeiten Sie hier beim Unternehmen XY?

Einerseits erkennen Sie an der Körpersprache, ob das Gesagte stimmig ist. Andererseits erfahren Sie, was die Mitarbeiter motiviert. Das zwischen den Zeilen lesen und die Betrachtung von Inhalt (das Gesagte) und Form (Körpersprache) ist hier der Schlüssel. Auch zu fragen „wozu“ (Motivation) und nicht „warum“ (Grund) macht einen Unterschied. Der Bewerber zeigt mit dieser Frage Selbstbewusstsein und hebt sich damit von anderen ab. Zudem gewinnt er damit ansatzweise Informationen, die nirgendwo auf Papier stehen.

Notieren Sie sich auch direkt nach dem Gespräch Ihren ersten Eindruck der Personen. Sie schaffen sich hierdurch im Nachgang eine Entscheidungshilfe. Nämlich wenn es um die finale Entscheidung für den Job oder um die Auswahl bei verschiedenen Angeboten geht. Der erste Eindruck verwässert mit der Zeit in der Erinnerung. Notizen halten diesen lebendig.

 

Insider-Tipp Nr. 4: Erzählen Sie eine passende Anekdote

Berücksichtigen Sie nicht zu viele Tipps! Gute Ratschläge, kreative Ideen und eine taktisch ausgefeilte Selbstdarstellung sind wichtig für eine erfolgreiche Bewerbung – aber bitte in Maßen: Nicht für jede Ihrer Erfahrungen muss ein Bezug zur gewünschten Tätigkeit hergestellt werden, nicht jedes Projekt muss eine Erfolgsgeschichte sein und genauso ist nicht jedes Hobby ein ehrenamtliches soziales Engagement.

Headhunter berichten uns immer wieder, dass es ihnen überhaupt keinen Spaß macht, wenn ihnen ihr Gegenüber im Gespräch jede ihrer Schlussfolgerungen vorweg nimmt. Sie möchten sich stattdessen lieber selbst ein Bild machen.

Sich mit einer persönlichen Anekdote aus der Menge der Bewerber hervorheben? Ja – wenn sie passt. So hat einer unserer Klienten am Ende des Vorstellungsgespräches gesagt, dass er schon immer einen Bezug zum Unternehmen hatte, da seine Großmutter die Leiterin der allerersten Filiale war. Besser geht es nicht.

 

Insider-Tipp Nr. 5: Mut zum ICH – Bitte sprechen Sie von sich

Kennen Sie das auch? Die üblichen Antworten, wenn Sie im Vorstellungsgespräch nach Ihren Erfolgen gefragt werden, lauten: „In dem Projekt XYZ haben Wir das…“ oder „Wir haben dies“… schlimmer ist noch etwas wie „natürlich hat man…“Woher kommen diese Phrasen? Zum einen sicherlich die Konditionierung durch die Unternehmenssprache/ Managersprache. Hier wird meist vom wir gesprochen und weniger vom ich. Aber es gibt noch einen weiteren Punkt. Viele Bewerber haben das Gefühl, sich mit einem ich, zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen oder großspurig zu wirken. Darum ziehen sie unpersönliche Aussagen wie „wir“ und „man“ vor. Was ein Interviewer oder der Vorgesetzte aber hören möchte, ist eine Einschätzung von Ihnen, also der Person.

Bitte denken Sie daran, sie sitzen alleine im Gespräch. Es geht hier um Ihre Erfahrungen und nicht um die Ihres Teams oder Kollegen. Keiner geht davon aus, dass Sie Ihre Erfolge ohne Hilfe erreicht haben oder dass Sie den Beitrag von anderen schmälern wollen. Vielmehr erreichen Sie durch eine persönliche Darstellung, dass ihr Gegenüber ein gutes, klareres Bild von Ihnen bekommt.

Natürlich werden Sie in einem Gespräch nicht permanent in der ich-Form sprechen können. Dann klären Sie aber bitte Ihre Rolle in Ihrer Darstellung, z. B. „das war der größte Auftrag, den wir je abgewickelt haben und meine Aufgabe war darin die Gesamtprojektleitung…“

Probieren Sie es am besten vorher aus. Sprechen Sie Ihre Antwort auf die Frage zu Ihren Erfolgen auf Ihr Handy und zwar einmal so wie immer und einmal ganz bewusst ausschließlich mit ich-Antworten. Sie werden den Unterschied bemerken.