5 Tipps: Mit Networking zur neuen Position

Netzwerken macht richtig viel Spaß und ist einer der einfachsten Wege, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Und ein Blick auf die von Rundstedt Kennzahlen zeigt: Rund 30 % unserer Klienten finden eine neue Position durch Aktivierung ihres eigenen Kontaktnetzes. Sind auch Sie gerade auf Jobsuche? Mit den nachfolgenden Tipps zum Networking werden Sie ganz neu an die Sache herangehen und Ihre Chancen auf einen neuen Job verbessern.

1. Eine postive Grundeinstellung beim Networking

Fokussieren Sie sich auf das Positive. Kein Mensch möchte eine lange traurige Trennungsgeschichte hören. Stattdessen haben Menschen das Bedürfnis zu helfen und Möglichkeiten zu eruieren. Also fragen Sie! Kommunizieren Sie klar, dass Sie eine neue Position suchen und konkret welche. Fragen Sie auch aktiv nach dem Unternehmen, in dem Ihre Freunde und Netzwerkkontakte arbeiten und bitten Sie auch ausdrücklich um Überprüfung des schwarzen Brettes (des internen Stellenmarktes).

Tipps und Beispiele für die konkrete Formulierung Ihrer Anfrage

„Als Controller mit Schwerpunkt Produkt-Controlling suche ich aktuell eine neue Position hier im Rhein-Main Gebiet. Ich habe Erfahrung in der Lebensmittelbranche, könnte mir aber auch andere Branchen vorstellen. Wie schätzt Du das ein? / Was würdest Du mir empfehlen? Was denkst Du mit wem ich mich über das Thema unterhalten sollte?“

  • Stellen Sie auch offene Fragen, zum Beispiel wenn Ihr Kontakt in der gesuchten Branche arbeitet: „Du kennst Dich doch aus in der Branche. Wie sieht da aktuell die Situation aus? Welches sind die Unternehmen, die Du empfehlen würdest? Wie sieht es in Deinem Unternehmen aus?“
    Durch diese offenen Fragen hat Ihr Kontakt die Möglichkeit, sein Wissen über die Branche, sein Unternehmen und sich zu teilen. Sie erfahren womöglich mehr als gedacht und kommen auf neue Ideen.
  • Verzichten Sie auf Ja/Nein-Fragen wie: „Ich suche eine neue Arbeit als Controller. Wird bei Euch im Unternehmen ein Controller gesucht?“ Bei Ja/Nein-Fragen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Kontakt es nicht weiß. Die Antwort wird also ein „weiß nicht“ oder „nein“ sein. Das ist negativ für den weiteren Gesprächsverlauf. Der Kontakt fühlt sich als Überbringer schlechter bzw. keiner Information. Es bleibt ein unangenehmes Gefühl zurück.

Übrigens: Der Gedanke „Ich belästige meine Freunde mit meiner Jobsuche“ ist das dysfunktionalste, das Sie denken können. Denn: Ihre Freunde bekommen womöglich sogar eine Mitarbeiterprämie, falls Sie der ausgewählte Kandidat sind. Eine Win-Win-Situation.

2. Persönliche Gespräche mit Netzwerk-Kontakten

Versuchen Sie beim Networking während der Jobsuche mit jedem relevanten Kontakt persönlich unter vier Augen zu sprechen, z.B. bei einem Kaffee- oder Lunch-Termin. Auch wenn wir eine Fülle von Online-Netzwerken wie XING oder Linkedin zur Verfügung haben – das sind „nur“ Hilfsmittel zur Organisation und Kontaktanbahnung. Das eigentliche Netzwerken, sich mit Menschen zu verknüpfen und eine Beziehung aufzubauen, funktioniert durch persönlichen Austausch und das Herstellen von Nähe. Am meisten Spaß macht Netzwerken dann, wenn es nicht nur um Sie und Ihren Job geht, sondern wenn Sie den langfristigen Beziehungsaufbau im Sinne haben.

3. Klare Netzwerkstrategie

Um herauszufinden, wen Sie beim Networking während der Jobsuche wo ansprechen sollten, erstellen Sie zunächst eine Liste all Ihrer Kontakte. Gewichten Sie diese nach Möglichkeiten und arbeiten diese Schritt für Schritt ab. Hier ist Fleißarbeit angesagt.

Welche Kontakte könnten das sein?

  • Persönliche Kontakte: Freunde und Bekannte, im persönlichen Gespräch oder auf einer Party
  • Business-Kontakte: Ehemalige Kollegen, private und berufliche Dienstleister, Partner und Kunden, bei Business-Netzwerk-Veranstaltungen, Vorträgen, Seminaren, Messen, Xing-Events, Verbandsveranstaltungen
  • Vergessen Sie Ihren Steuerberater und Anwalt nicht – als Selbständige sind sie bestens vernetzt und wissen in der Regel in der Region viel über die Unternehmen.

4. Haltung gegenüber Ihren Gesprächspartnern

Wenn Sie sich nicht als Bittsteller um einen neuen Job vorkommen möchten, versuchen Sie im Netzwerkgespräch herauszufinden, wer der andere ist und wie Sie ihm helfen können. Geben kommt bekanntlich vor Nehmen. Das vergessen Viele. Fragen Sie nach Arbeitsinhalten, Studium, Karriereverlauf, Hobbies, Familie. Ja, es geht um Ihre Jobsuche. Nur: Wenn Sie jemanden neu kennenlernen, müssen Sie in Vorleistung gehen – mit einer Empfehlung, Ihrem Netzwerk-Kontakt oder Ihrem Wissen.

Wenn Sie bewusst zuhören und analysieren, was Ihr Gegenüber benötigt, finden Sie heraus, wen Ihr Gesprächspartner gerne kennenlernen will und wen er kennt, der für Sie interessant wäre. Über kurz oder lang wird er auch an Sie denken und mit konkreten Vorschlägen, Wissen, Tipps und Kontakten auf Sie zukommen.

5. Ein klares berufliches Ziel für die Jobsuche

Für all die genannten Tipps ist es wichtig, dass Sie sich vorab selbst über Ihr berufliches Ziel Klarheit verschafft haben. Ein klares berufliches Ziel beinhaltet alle Informationen bezüglich Ihres neuen Arbeitsplatzes. Eine gute Zielsetzung lautet:

Führungsposition als Finanz-Controller in einem Unternehmen der Automobilbranche mit mindestens 3.000 Mitarbeitern in der Rhein-Main-Region, wo ich mein Wissen über den Aufbau von spezialisierten Controlling-Tools einbringen kann.

Nicht gut ist eine Zielsetzung wie: „Interessante Position im Controlling, in der ich mich entwickeln kann.“

Auf Ihre berufliche Zielsetzung werden Sie beim Networking während Ihrer Jobsuche in vielen Gesprächen und Anfragen zu sprechen kommen. Die letztere Aussage ist ein unklarer Auftrag an Ihr Gegenüber, der nicht wissen wird, wo er für Sie suchen soll. Zusätzlich geht es hier nur um Sie („ich mich entwickeln“, nicht um Ihren Mehrwert). Wenn Sie Ihren Mehrwert und Ihre Zielgruppe formulieren, kennt Ihr Gesprächspartner eventuell Jemanden, der genau Ihr Angebot benötigt.

Fazit

Networking verbessert Ihre Chancen während der Jobsuche. Sie sollten also auf keinen Fall darauf verzichten. Betreiben Sie die Aktivierung Ihres Netzwerks mit Engagement und Zielstrebigkeit. Das klappt am besten, wenn Sie Spaß am Networking haben. Die Erfahrung zeigt, es lohnt sich. Überwinden Sie Ihren Schweinehund. 

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