Trennungsstory: So erläutern Sie schlüssig die Motivation für Ihren Jobwechsel

Klingt eigentlich harmlos: „Warum möchten Sie sich beruflich verändern?“ Dennoch verursacht diese Frage im Vorstellungsgespräch auch bei erfahrenen Fach- und Führungskräften oft feuchte Hände. Dabei bedarf es keiner Hexerei, um mit dieser Frage souverän umzugehen. Bereiten Sie im Vorfeld Ihre Trennungsstory vor. So können Sie professionell antworten, anstatt nervös auf dem Stuhl herumzurutschen. Wir erklären, wie Sie mit Ihrer Trennungsstory überzeugen.

Keine Entwicklungsperspektive, die Chemie mit dem neuen Vorgesetzten stimmt nicht oder Umstrukturierungen im Unternehmen… es gibt viele Gründe, sich nach einem neuen Job umzusehen. Trennungen im Berufsleben sind etwas ganz Normales. Das gilt auch für die Frage nach Ihrer Wechselmotivation in einem Vorstellungsgespräch. Dennoch erwarten viele unserer Klienten die Frage mit Bauchschmerzen, wenn die Kündigung von ihrem bisherigen Arbeitgeber ausgegangen ist. Sie befürchten, dass dieser Umstand ein schlechtes Licht auf sie und ihre bisherige Leistung werfen könnte.

Die gute Nachricht: Diese Sorge ist unbegründet, wenn Sie offen mit den Trennungsgründen umgehen und nicht durch fehlende Vorbereitung den Eindruck erwecken, dass Sie etwas verbergen möchten.

Strategische Neuausrichtungen, Restrukturierungen und Standortwechsel sind in Unternehmen heute an der Tagesordnung. Es ist durchaus bekannt, dass Mitarbeiter im Zuge dieser Maßnahmen das Unternehmen verlassen (müssen). 

 
Daher unsere Empfehlung:

Sprechen Sie das Thema am besten selbst aktiv zu Beginn des Gesprächs an. Sie können ihre Trennungsbegründung beispielsweise direkt in Ihre ersten Erläuterungen zu Ihrem beruflichen Werdegang einbauen. Idealerweise schließen Sie dieses Statement dann mit einem Satz bezüglich Ihrer Ziele und Vorstellungen für die Zukunft ab. So lenken Sie die Aufmerksamkeit wieder auf die Zukunft, haben gleichzeitig klare Verhältnisse geschaffen und zeigen, dass Sie souverän und professionell mit dem Thema umgehen. Jetzt haben Sie den Kopf direkt frei für den weiteren Gesprächsverlauf.

Wechselmotivation: besser nicht ins Plaudern geraten

Bewerber unterschätzen häufig die Bedeutung der Frage nach der Wechselmotivation. Sie plaudern zu oft aus dem Nähkästchen ausführlich über enttäuschte Erwartungen oder Unstimmigkeiten mit Vorgesetzten und Kollegen. Mit solch unprofessionellem Verhalten können sich auch ansonsten geeignete Bewerber selbst aus dem Rennen schießen.

Was macht eine überzeugende Trennungsstory aus?

Kürze

Formulieren Sie die Trennungsstory so kurz und neutral wie möglich. So vermeiden Sie Widersprüche. Gerade wenn die Trennung vom alten Arbeitgeber ausgeht, ist die Versuchung groß, sich zu rechtfertigen. Oder dem Groll gegenüber dem Arbeitgeber freien Lauf zu lassen. Geben Sie diesem Impuls keinesfalls nach!

 

Verständlichkeit

Die Story sollte verständlich und nachvollziehbar sein. Auch und gerade Gesprächspartner, die die Situation bei Ihrem bisherigen Arbeitgeber nicht kennen, müssen die Zusammenhänge einordnen können.

 

Wahrheitstreue

Die von Ihnen genannten Gründe für den Jobwechsel sollten unbedingt der Wahrheit entsprechen. Anderenfalls ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie Sie sich in Widersprüche verwickeln. Ein erfahrener Interviewer erkennt dies sehr schnell.

 

Optimismus & Zukunftsorientierung

Eine überzeugende Trennungsstory zeichnet sich durch einen positiven und auf die Zukunft gerichteten Abschluss aus. Ebenso wichtig wie der Inhalt Ihrer Trennungsgeschichte ist die Haltung und Stimmung, mit der Sie in ein Vorstellungsgespräch gehen. Gehen Sie offen und mit einer positiven Erwartungshaltung auf Ihren Gesprächspartner zu. So legen Sie den Grundstein für eine konstruktive Gesprächsatmosphäre und das Wohlwollen Ihres Gesprächspartners.

Über den Autor

Olaf Jendrny

Regional Manager & Head of Outplacement

Olaf Jendrny ist Regional Manager & Head of Outplacements bei von Rundstedt in Düsseldorf. Er hat in seiner beruflichen Laufbahn vielfältige Expertise im Bereich Karriereberatung erworben.

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