Ausgezeichnet: Wie KI die Outplacementberatung verändert

Interview mit Kevin Wachtel, Head of digital products

HR Excellenz Award gewonnen! 

Unser ganzheitlicher Beratungsansatz in der beruflichen Neuorientierung wurde in der Kategorie "KI in HR - Best Practices" prämiert. 

Erfahren Sie im Interview mit unserem Experten Kevin Wachtel, was unsere KI-Lösung von anderen Tools unterscheidet, wie sie Jobsuchende schneller in den neuen Job bringt und welche Möglichkeiten sie Unternehmen für Innovationen in der Personalentwicklung eröffnet.

1. Es gibt mittlerweile unzählige KI-Tools, die Jobsuchende in den verschiedenen Phasen des Bewerbungsprozesses unterstützen, auch Business-Netzwerke wie LinkedIn werben damit. Ihre KI-Lösung zur Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung ist mit dem HR Excellence Award ausgezeichnet worden. Worin liegt der Unterschied zu den anderen Tools?

Kevin Wachtel: Der große Unterschied liegt darin, dass wir nicht an isolierten Punkten im Bewerbungsprozess losgelöste Tools einsetzen, sondern mit Blick auf den Gesamtprozess eigene Tools entwickelt und in den bisherigen Beratungsprozess integriert haben, die zusammenspielen. Zusätzlich werden die Jobsuchenden durch ihren Karrierecoach bei allen Schritten begleitet. Denn die Qualität der Ergebnisse, die KI-Tools liefern können, ist ja stark abhängig von der Qualität der Daten, mit denen sie gefüttert werden.

„Ganzheitlich in den Beratungsprozess integriert“ bedeutet auch, dass alle Aktivitäten in allen Phasen des Bewerbungsprozesses – von der Eingabe des eigenen Profils und beruflicher Wünsche als Freitext über die Erstellung prägnanter Zusammenfassungen von Stellenangeboten und personalisierter Bewerbungsanschreiben - in einer einzigen Anwendung zusammengefasst werden. Alle Daten, Informationen und Fortschritte im Bewerbungsprozess bleiben in der Anwendung nahtlos verknüpft, wodurch Jobsuchende jederzeit einen Überblick über den aktuellen Stand haben und intuitiv durch den Bewerbungsprozess geführt werden

Für diese Anwendung haben wir eine Large Language Model trainiert, das spezifisch auf die Stellensuche angepasst ist. Zusätzlich nutzen wir die Leistungsfähigkeit generativer KI wie ChatGPT, um zeitaufwendige und mühsame Aufgaben im Bewerbungsprozess zu unterstützen.  

Und: Unsere Lösung kann zwischen den Zeilen lesen. Anstatt nur nach Jobtiteln zu suchen, erkennt die KI semantische Zusammenhänge und findet so auch Stellenangebote, die nicht sofort offensichtlich sind. Dies gelingt, indem sie die inhaltliche Passgenauigkeit zwischen den individuellen Wünschen der Jobsuchenden und den Anforderungen der Stellenangebote analysiert. Dies erhöht die Relevanz der Jobvorschläge spürbar und unterstützt die Jobsuchenden dabei, passende und interessante Stellen zu finden.

So kombinieren wir die Stärken unserer Karriere-Experten und KI.
 

2. Wie sieht dieses Zusammenspiel konkret im Beratungsprozess aus?

Kevin Wachtel: Die Erfahrung, Empathie und Beratungskompetenz unserer Berater bleiben bei der Reflektion von Stärken und Fähigkeiten und der Definition eines realistischen Stellenprofile unersetzlich.  Die Perspektive des Beraters hilft, Kompetenzen zu berücksichtigen, die der Jobsuchende eventuell nicht als relevant erachtet hätte, aber interessante Entwicklungsperspektiven bieten.

Die KI-Lösung automatisiert zeitaufwendige und repetitive Aufgaben wie das wöchentliche Durchsuchen von Vakanzen-Datenbanken mit 1,5 Mio. Stellenangeboten, übernimmt das Matching, liefert prägnante Zusammenfassungen und erstellt passend zum jeweiligen Stellenangebot ein Bewerbungsanschreiben. So können sich Berater und Jobsuchende auf die inhaltlich wichtigen Aspekte der Jobsuche konzentrieren. Zum Beispiel um gemeinsam zu bewerten, ob die inhaltliche Passgenauigkeit zwischen den individuellen Wünschen der Jobsuchenden und den Anforderungen der Stellenangebote wirklich ausreichend ist. Und ob sich die aktuellen Kompetenzen der Jobsuchenden - wie von der KI bewertet – auch aus Sicht des Career Coachs auf das Stellenangebot transferieren lassen. Dies ermöglicht eine echte berufliche Neuorientierung und zeigt Karriere- und Entwicklungswege auf, die ohne die KI-generierten Job-Empfehlungen nicht in Betracht gezogen worden wären.
Gleichzeitig spart dieses Vorgehen spart wertvolle Zeit und Energie und verkürzt die Bewerbungszeiten signifikant.
 

3. Dahinter steckt ein großer Entwicklungsaufwand. Wie lang hat die Entwicklung gedauert? 

Kevin Wachtel: Mit einem sehr engagierten Team haben wir die Lösung innerhalb von 12 Monaten zum bisherigen Stand entwickelt. Der Gewinn des HR-Awards hat uns in unserem Bestreben bestätigt, die Entwicklung intelligenter digitaler Lösungen im HR-Bereich weiter zu prägen und den Prozess der beruflichen Neuorientierung stetig weiterzuentwickeln. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir unsere Algorithmen durch Analysen stetig verbessern und die Nutzererfahrung weiterverfeinern.
 

4. Sind auch Szenarien denkbar, in denen Unternehmen von Rundstedt KI-Tools für die eigene Personalarbeit einsetzen?

Kevin Wachtel: Ja. Perspektivisch werden wir auf Grundlage unserer Daten in der Lage sein, präzise Vorhersagen zu treffen, welche Rollenbilder sich auf bestimmte Stellenprofile bewerben. Wir haben dann auch Antworten auf die Frage: Welche Maßnahmen können den Bewerbungsprozess verkürzen? Mit diesen Daten können Unternehmen und HR-Abteilungen ihren Bewerbungsprozess verbessern und Innovationen in der Personalentwicklung vorantreiben.
Vorstellbar ist auch, dass Unternehmen unsere Tools in einer für sie angepassten Entwicklung für ihren internen Arbeitsmarkt nutzen, indem sie die internen Stellenangebote sowie die Kompetenzen der Mitarbeitenden dort einpflegen.

Herr Wachtel, vielen Dank für das Gespräch!

Unsere KI-Lösung in der Praxis

Über den Interviewpartner

Kevin Wachtel

Head of Digital Products

In seiner Rolle als Head of Digital Products ist Kevin Wachtel verantwortlich für den Betrieb und die Weiterentwicklung der Digitalen Beratungslösungen für Unternehmen und Menschen in der beruflichen Neuorientierung. Mit einem Team von zehn Spezialisten aus den Bereichen Data Science, Software Engineering, UX Design und Produktmanagement treibt er die konsequente Digitalisierung unseres Leistungsportfolios voran. 

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