In umkämpften Arbeitnehmermärkten gilt vor allem eins: Unternehmen müssen bestehende Potenzial- und Leistungsträger binden, um zukunftsfähig zu bleiben. Denn der demografische Wandel, Fachkräftemangel und steigender Wettbewerbsdruck erschweren das Recruiting von qualifizierten Beschäftigten massiv. Doch was können HR und Führungskräfte tun, um die wichtigen Potenziale und Zukunftskompetenzen im Unternehmen zu halten?
Retention Management beschreibt die strategische Planung und Steuerung von Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung. In der Regel ist es die Aufgabe des Human Ressources Managements. Ziel ist, die Reduzierung von Fluktuation zur Einsparung von Rekrutierungs- und Onboardingkosten.
Die Mitarbeiterstruktur und vorhandenen Kompetenzen sind erfolgskritische Faktoren für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Gehen einem Unternehmen wichtige Potenzialträger oder Fachkräfte durch Eigenkündigungen verloren, kann das die Wettbewerbsfähigkeit maßgeblich beeinträchtigen, insbesondere im 'war for talents'. Deshalb ist es wichtig, zum einen langfristig und stetig in die Mitarbeiterbindung zu investieren. Und zum anderen punktuell in Krisen- oder Umbruchzeiten, z. B. während eines Personalabbaus oder der Organisationsentwicklung, Maßnahmen zielgerichtet einzusetzen und qualifizierte Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden.
Die Wahl der Maßnahmen hängt neben den individuellen Ausgangssituationen von mehreren Faktoren ab, z. B. Ziel des Retention-Plans, verfügbare Ressourcen, Mitarbeiterbedarf und Zeitdimension.
Das Employer Branding und die Unternehmenskultur prägen die Mitarbeiterbindung unmittelbar. Diese müssen längerfristig und strategisch weiterentwickelt werden und beeinflussen die gesamte Belegschaft gleichermaßen. Identifizieren sich Mitarbeitende mit der Arbeitgebermarke, können die Werte des Unternehmens vertreten und fühlen sich im kollegialen Umfeld wohl, ist die Basis für eine emotionale und normative Mitarbeiterbindung gelegt.
Beispiele zur Erhöhung der emotionalen Mitarbeiterbindung:
Auf der sogenannten perspektivischen und rationalen Ebene lässt sich die Bindung einzelner Mitarbeitender zielgerichtet und effektiv stärken. Hier spielen u.a. berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, finanzielle Aspekte und eine ausgeglichene Work-Life-Balance eine wichtige Rolle. Diese Maßnahmen lassen sich auch kurzfristig und in akuten Bedarfssituationen sinnvoll einsetzen.
Beispiele zur Erhöhung der rationalen Mitarbeiterbindung:
Ein Retention-Plan sollte immer ganzheitlich betrachtet werden, um die gesetzten Ziele effizient und effektiv zu erreichen. Dazu gehören unter anderem eine detaillierte Bedarfsanalyse, der Abgleich mit den Geschäftszielen und das Commitment der Führungskräfte. Der 4-Stufenplan sorgt dafür, dass Sie in der Etablierung eines professionellen Retention Managements alle Aspekte berücksichtigen:
Im ersten Schritt wird die Ist-Situation des Unternehmens analysiert. Welche Mitarbeitenden mit welchen Kompetenzen müssen kurz- oder langfristig im Unternehmen gehalten werden? Was ist der Belegschaft wichtig? Was fehlt Beschäftigen aktuell?
Hierfür eignen sich eine Kompetenzanalyse, Interviews mit den betroffenen Mitarbeitenden und ihren Führungskräften sowie eine Bestandsaufnahme der aktuellen Bindungsmaßnahmen durch HR.
Je nach Ausgangssituation und verfügbaren Mitteln werden eine Retention-Strategie sowie ein Maßnahmenplan erarbeitet, der abgestimmte Retention-Maßnahmen umfasst. Ein Retention-Programm kann auf einzelne Mitarbeitende, Jobprofile oder Bereiche abgestimmt sein.
Für die volle Akzeptanz und Wirkung des Programms ist es sinnvoll, Führungskräfte und den Betriebsrat in der Planung und Durchführung einzubeziehen. Teamverantwortliche müssen dafür Sorge tragen, dass zum Beispiel Feedbackgespräche im geplanten Rhythmus stattfinden und positive Anreize im richtigen Maße eingesetzt werden.
Ob das Mitarbeiterbindungsprogramm die Ziele erreicht hat, lässt sich über emotionale und rationale Faktoren messen. Zum einen helfen Befragungen und Feedbackgespräche dabei herauszufinden, ob sich die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöht hat. Zum anderen sollten sich Ergebnisse in den Fluktuationswerte und der Produktivität zeigen.
Unternehmen, die zukunftsfähig bleiben möchten, sind in Zeiten des Fachkräftemangels auf die bestehenden Mitarbeiterpotenziale angewiesen. Ein strategisches Retention Management hilft dabei, diese kosteneffizient und nachhaltig im Unternehmen zu halten und damit den Wettbewerbsvorteil und die Wirtschaftlichkeit zu sichern.
Gerne helfen wir Ihnen dabei, ein strategisches Retention Management zu etablieren. In unserem Retention Management Workshop analysieren wir die Situation Ihres Unternehmens und einzelner Mitarbeitende und machen Bedarfe sichtbar. Auf dieser Basis erarbeiten wir gemeinsam Handlungsfelder und entwickeln einen Maßnahmenplan. Sprechen Sie uns gerne an!
Tanja Brück
Sie möchten Ihr Retention Management professionalisieren oder aufgrund akuten Bedarfs neue Impulse setzen? Dann sprechen Sie mich gerne an.
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